Saisonabschluss HFL 2007: Torpedo Ritter vs. Oranje

Zum Ausklang der Saison gab's Montag abends noch ein entspanntes Kickerl gegen die Torpedos, wo's für die Oranjeros tabellentechnisch um nichts mehr ging - der Vizemeister war dank des Umfallers von SpVgg Lange Gasse 05 sicher in der Tasche. Anders bei den ebenfalls Orangen aus dem Cafe Ritter: sie konnten, sollte der HFC Ka(r)lsdorf in seinem letzten Spiel den Löffel abgeben, noch Vierter werden. Gut, so bedeutend war diese mögliche Korrektur dann auch wieder nicht, es ging im Grunde also lediglich um "die Ehre". Sollte man meinen.

 

Dass ein "um die Ehre" allerdings ausreicht, um ein verbissenes - nicht unfaires, aber doch beiderseits ohne Geschenke geführtes Kräftemessen zu bedingen, sollte sich bald herausstellen: Beide Teams legen gleich los wie die Henker. Noch in der ersten Minute bringt Werner "wene" Schindling die orangen Orangen mit einem leicht abgerissenen Linksschuss in Führung, 30 Sekunden später stellt ein nicht namentlich genannter (weil mir nicht bekannter) Stürmer der heute schwarz auftretenden Orangen per Kreuzeck auf 1-1. Soweit so gut. In der Folge entwickelt sich ein harter Kampf um die Wuchtel, nach oftmaligem Hin- und Herschieben derselben verebben Bemühungen, sie ins gegnerische Tor zu legen, aber an den heute nur schwer überwindbaren Schlussmännern Gerhard "gerrharrt" Schwemmberger und Florian "flo" Simon. Letzterer reagiert auf Schüsse der Oranje des öfteren mit reflexartigen Paraden und lauthalsen Schmerzensschreien ("UAAAAAAAAAAAAAHHH!!"). Solcherlei psychologische Mätzchen tun das Ihre, in der Folge bringen die Oranjes die Kugel einfach nicht am großgewachsenen Keeper vorbei. Ansonsten gibt sich die jeweilige Abwehr - bei den Oranje besetzt durch Matthias "sokrates" Wölfl, Hannes "hansi" Stadler, Raimund "ray" Illek und Thomas "tom" Peinsith - nur geringfügig Blöße.

Erst als sich unser Torschützenkönig in spe, David "dave" Bliemegger, auf Zuspiel von Schindling erbarmt und - wie immer - trocken einschiebt, darf man sich halbwegs zufrieden eine 2-1 Halbzeitpause gönnen. 

Auf der Fan-Seite halten sich das Aufgebot der Teams die Waage, für die Oranje jubeln unser treuester Fan Angie - gesundheitsbedingt leicht durch den Wind -, unser verletzter Star-Routinier Alfred "freddy" Lebernegg sowie der Mann, ohne den Oranje wohl gar nie zustande gekommen wäre: (Alt-)Papa Goldgruber. Trainer David "doc" Seebacher stellt in der Pause seine Mannen nicht neu ein, sondern pocht auf altbewährte Tugenden: hinten konsequent attackieren, beim Mann stehen und vorne - nach gelungenem Doppelpass - öfter mal abdrücken: wenn möglich erfolgreich.

Dies wird bald nach Wiederbeginn beherzigt - Bliemegger erhöht, nachdem Daniel "prodi" Prodinger den Ball erkämpft hat, mit seinem mittlerweile 55. (!) HFL-Tor im Spiel auf 3-1 und in der Torschützenliste seinen Vorsprung auf Ka(r)lsdorfer Rene "hacki" Hacker auf stolze 7. Das sollte doch reichen!! War nun die Bahn geebnet für die oranje Truppe? Nein, ihnen ging schön langsam die Puste aus. Vor allem Schindling und Wölfl, der sonst ein wie immer souveränes Spiel bot, diesmal aber noch über eine hinderliche Restschuld von der samstägigen Labung an alkoholischen Getränken jammerte, fehlte angesichts des Ansturms der Torpedisti ein wenig die Luft. Denn die spielten nun auf. Während auf der anderen Seite Kollege Prodinger immer wieder mit Kopf und Ball in der gegnerischen Verteidigung hängen bleibt (nachdem er zugegebenermaßen aufs Spiel gerechnet jeden Torpedo mindestens drei Mal samt Ball umkreist hat) und Chancen eher Mangelware sind, gelingt den Rittern beim Ankick nach dem 3-1 ein Gustostückerl: der eine passt, der andere gaberlt ein paar Mal herum und hebt dem anderen den Ball über die Abwehr auf den Fuß, Volleyschuss mit dem Linken, drin isser. Hier wäre eigentlich Applaus fällig. Solchermaßen inspiriert, malträtieren die Torpedos in Folge gleich ca. 3-4 Mal Latte und Stange, wobei sich das Spielgerät einmal erst nach Aufsuchen beider seitlichen Hölzer für die Oranje entscheiden kann und so das Spiel nicht kippen lässt. Mindestens genauso oft bringt Oranje-Schlussmann Schwemmberger die gegnerischen Stürmer mit hervorschießenden Armen und Beinen in allen erdenklichen Winkeln zur Verzweiflung. Ein Hoch auf unsern Schwemmi!

Die Oranjes haben also endlich wieder einmal ordentlich Glück und tragen dem 3 Minuten vor Ende dank eines satten Flachschusses ins lange Eck von unserem Wusler Prodinger (er hat sich mittlerweile aufs Auch-Mal-Schießen besinnt) Rechnung: 4-2 - gleichzeitig Torwart Simons einziger, möglicher Halb-Fehler.

Am Ende lauft nicht mehr viel, Sturm-Tank Bliemegger hat noch die eine oder andere Möglichkeit sein übervolles Torkonto zu erhöhen, aber schlussendlich gratulieren sich die Akteure nach Schlusspfiff des gelegentlich ein wenig ratlosen oder aber geistesabwesenden, sonst aber guten Schiedsrichters gegenseitig zum schönen, fairen Spiel. So kann man sich's in der HFL gefallen lassen, Prost!

Im Übrigen scheint dies das einzige Spiel zu sein, wo auf ein Mannschaftsfoto komplett vergessen wurde ... naja, die Saison war lang und hart. Aber es war ja nicht die letzte! ;o)