Last Updated on Tuesday, 02 April 2013
Written by david b.
Es ist Samstag Mittag, kein Regen, zwar hochnebelig aber auch nicht zu
kalt. Wir befinden uns auf einem
Freiluftplatz in der Weststeiermark, der Heimstätte des Club Graz 05. Etwas weiter zwar entfernt vom Grazer Zentrum
als die Oranjeros es normalerweise gewohnt sind, jedoch auch noch nicht an der
Grenze zu Slovenien, wie ein kleiner Oranjero irrtümlich gemeint hat.
Obwohl der Kapitaan eine unfehlbare Wegbeschreibung auf die Oranje HP
gestellt hat, findet dieser Oranjero erst nach etlichen Telefonaten zu seinen
Kickkollegen. Vielleicht lag es daran, dass der Käpt' n kein Mail ausgesendet
hat, dass darauf hinweist, dass die Wegbeschreibung vor dem Spiel und nicht
danach gelesen werden sollte.
Doch wenden wir uns nun dem eigentlichen Ereignis des Tages zu, nämlich
dem Fussballspiel.
Coach Dave "Mad Doc" Seebacher gibt seinen Mannen angesichts
der ungewohnten Spielstätte und des bereits als sehr stark bekannten Gegners
eine strenge Defensivtaktik mit auf den Weg. Für den Autor dieses Berichts
heißt das anfangs mal draussen stehen
und zuschauen...
Anpfiff. Das Spiel beginnt und man ist der Meinung, dass in der
Mannschaft der Orangen eine starke Missinterpretation des Wortes
"defensiv" gibt. Defensiv steht nicht für passiv, dem Gegner beim
Spielen zuschauen und nur in der eigenen Hälfte herumlaufen, sondern für ein
besonnenes, umsichtiges Spiel, bei dem man durchaus Angriffe initiieren und
mittragen sollte.
Aufgrund dieses Missverständnisses (lieber Coach vl. beim nächsten Mal
keine Fremdwörter verwenden) kommt es wie es kommen muss. Die körperlich sehr
starken Club Graz 05er bestimmen in der ersten Hälfte eindeutig das Spiel und
kommen immer wieder sehr gefährlich an die Strafraumgrenze. Dort ist jedoch
aufgrund der massiven Gegenwehr der Oranjeros immer wieder Endstation. Ein
wirklich gefährlicher Schuss der Gastgeber aufs gegnerischeTor wird vom
ausgezeichneten Tormann "Johnny the Cat" bravourös entschärft.
Langsam aber sicher besinnen sich die Orangen, dass man ein Fussballspiel
nur gewinnt, wenn man um mindestens 1 Tor mehr schießt als der Gegner.
Und Tore schießt man nur, wenn man sich auch über die Mittellinie drüber
traut. Nach einem Angriff über rechts wird der Ball von einem Club Graz 05er
zum Corner abgewehrt. Wölfl führt diesen aus und bringt eine Maßflanke genau
auf den Kopf des Autors zur Mitte. Dieser bringt den Ball auch Richtung Tor,
jedoch in einer Geschwindigkeit, die dem Tormann alle Zeit der Welt lässt, den
Ball zu fangen. Leider zählt das Kopfballspiel nicht gerade zu den Stärken des
Autors. Also Strafschreiben...
Jedoch fast im Gegenzug kommt ein weiter Abschlag aus den Reihen der Club
Graz 05er in die Hälfte der Orangen. Der sonst sehr fitte und verlässliche
Martin "Schlumpf" Wolf (Martin, ich weiß du magst den Schlumpf net,
aber das hat heut sein müssen) will den Ball vor dem Angreifer unter Kontrolle
bringen, ist an diesem Moment jedoch damit voll überfordert. Der gegnerische
Angreifer wartet gemütlich bis der Ball vor seinen Füssen landet, geht 3
Schritte und schiebt den Ball unhaltbar ins lange Eck. Also 1:0 für Club Graz
05.
Zum Black out von Martin muss noch gesagt werden, dass ihm irgendwann
zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh irgendwo offensichtlich eine geheime
Flüssigkeit in sein letztes Bier gegeben wurde, da er kurz darauf mit schweren
Kreislauf und Magenproblemen das Geschehen am Fussballplatz hinter sich ließ und
sich in die schützende Stille des Waldes zurückzog. Er ist zwar wieder auf dem
Weg der Besserung aber ob der genaue Hergang jemals wieder rekonstruiert werden
kann sei dahingestellt.
Doch zurück zum Spiel. Die durch dieses Tor verunsicherten Oranje
probieren zwar in Richtung gegnerisches Tor zu spielen, bleiben aber immer
wieder an den sehr sicher und körperlich stark agierenden Club Graz 05ern
hängen. Kurz vor der Pause dann noch mal ein Geschenk an den Gegner. Wieder
passiert ein dummer Fehler, der wie in letzter Zeit immer sofort wieder mit
einem Tor bestraft wird. Alles in allem waren die Tore zwar glücklich, aber das
2:0 zur Pause war durchaus verdient und gerecht.
Anfangs der 2. Hälfte besinnen sich die Oranjeros wieder auf Ihre
Stärken und beginnen mitzuspielen und finden auch eine Riesenmöglichkeit nach
wunderschöner Kombination Schindling/Wölfl/Bliemegger vor. Doch der Schuss aus
kurzer Distanz geht knapp über das Tor.
Leider interpretieren die Club Graz 05er das Wort defensiv anders und
kommen zwischendurch immer wieder gefährlich vor das Tor der Orangen. Es zahlt
sich auch aus. Ein wirklich schön heraus gespieltes Tor und wieder eine
Kombination von Individualfehlern bringt sie auf 4:0 voran.
In den letzten Minuten gelingt es den Gästen das Spiel durch aggressives
forechecking das Spiel an sich zu ziehen, aber bei einem scharfen Drehschuss
von Bliemegger, einem satten Schuss von Wölfl und vielen anderen Aktionen
können sich die Gastgeber immer wieder zwischen den Ball und das Tor werfen.
Während Stadler es mit einem Weitschuss probiert, der knapp neben das
Tor geht, bringt der sonst so souveräne Schindling allein vor dem Tor den Ball
auch nicht in die Maschen. Fazit: Wenns net laft, dann lafts net.
Alles in allem geht der Sieg der Gastgeber durchaus in Ordnung, weil an
diesem Tag selbst Fitnessdauerbrenner wie der Kapitän der Orangen körperlich
nicht auf der Höhe waren. Es war deutlich zu sehn, dass die Oranjeros diesen
Sommer nur sehr wenig Rasen geschnuppert hatten und lange Laufwege für sie sehr
ungewohnt waren. Die Gastgeber haben ihren Heimvorteil clever ausgenutzt und
waren vor allem näher am Mann und alles in allem fitter.
Beim anschließenden warm/kalt Duschen in den ganz speziellen
Waldhüttenduschen bzw. beim gemütlichen
Zusammensitzen in der nahegelegenen Buschenschank war die Stimmung der
Oranjeros jedoch sehr gut und das sollte nach jedem Spiel so sein. Auch nach
einer Niederlage.
Jedoch eines sei zum Schluss noch gesagt: Der nächste Sieg kommt
bestimmt.
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