Das war das Oranje Turnier 2010

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Last Updated on Tuesday, 02 April 2013 Written by wene

Und auch das dritte Oranje Turnier kann man heuer wieder als vollen Erfolg werten! Und zwar, weil alles  trotz widriger äußerer Bedingungen geklappt und so gut funktioniert hat. Nach einem trüben Vormittag, an dem die erste Hälfte der Gruppenspiele noch vom Wetterpetrus verschont wurden, öffneten sich um halb zwölf nämlich langsam die Schleusen des Himmels und begossen die (trotz schlechter Wettervorhersage) geschlossen angetretenen Teams der Hobbykicker wie Pudel.

Im Laufe des Tages wurde der Guss immer stärker, bis rechtzeitig zum Viertelfinale schließlich ein Regenmaximum erreicht wurde, das bis in die Abendstunden anhielt. Die Freude am Kicken schien sich heute trotzdem keiner verderben zu lassen. Nachdem jedoch den Veranstalter selbst die Trippelbelastung Organisation, Kicken und sehr schwierige Gruppe zumindest am Feld stolpern ließ, gaben sich in der Gruppenphase andere, übliche Verdächtige keine Blöße: Fortuna Graz, LOK Graz, Gunners FC, Gastronomie Ettl, Sportunion K&K und Schwer 09 buchten alle ihre Viertelfinalplätze. Dazu gesellten sich zwei eher unbekannte Mannschaften, FC Sandgasse und der FC Afghan Graz.

In der Pause zwischen Gruppen- und Kreuzspielen war die Kür des Elfmeterkönigs angesetzt, mit Thomas von der Sportunion und Georg "Schurl" von der LOK hüteten dabei zwei hochkarätige Goalies das Tor. Dass es trotzdem fast eine halbe Stunde dauerte, bis Stefan Russ, der Tormann von Schwer 09 als Sieger feststand, lag daran, dass die allermeisten Schützen ihr Visier heute sehr gut eingestellt hatten.

Zwischendurch fand auch die Ausgabe der heuer wieder ausgezeichnet von unserem soki organisierten Tombola statt und so mancher Hobbykicker konnte sich über den einen oder anderen Fußball, Trikots und viele weitere coole Sachpreise freuen.

Die Viertelfinali waren eine Sache der Siebenmeterschießen, lediglich die Sportunion K&K konnte ihr Spiel in der regulären Zeit entscheiden. Im Halbfinale gab es dann zwei knappe 1:0-Erfolge, die Fortuna Graz setzte sich dabei gegen die Sportunion und der FC Afghan Graz im hochkarätigen Duell gegen die Gastronomie Ettl durch. Aufgrund der Wetterverhältnisse einigte man sich darauf, das kleine Finale als Siebenmeterschießen auszutragen (vielleicht hatten die Teams auch schon gefallen daran gefunden), aus dem die Sportunion K&K als Dritter hervorging.

Dann stand auf jeden Fall das große Finale am Plan: FC Afghan Graz gegen Fortuna Graz. Ersteres Team beherbergte übrigens einige Spieler des IF Litenborg, auch der Schweden-Kapitän Thomas Krenn gehörte z.B. zu den (halb-)afghanischen Akteuren. Die zahlreichen im Laufe des Spiels vergebenen Torchancen auf beiden Seiten bedeuteten aber wieder nur eins: Siebenmeterschießen, so wie im Finale letzten Jahres. Und während voriges Jahr das Team "Kosovo" sich als die Nervenstärkeren erwiesen, so hatte auch diesmal die Integrationsmannschaft das bessere Ende für sich: der FC Afghan siegte nicht unverdient mit 2:1. Der Jubel war groß und es war schön mitanzusehen, welche ehrliche Freude ein Erfolg im Hobbyfußball unseren (vermutlich) als Flüchtlingen ins Land gekommenen Freunden entlocken konnte. Viva!

Ein Danke sei natürlich auch noch gesagt an die wieder aufopferungsvoll arbeitenden, zahlreichen Helferinnen und Helfer, ohne die gar kein solcher Tag des Fußballs möglich wäre! Danke Melanie, Martina, Raimund, Nadja, Renate und auch allen anwesenden Oranje-Akteuren! Auf euch!!

Ergebnisse_drittes_oranje_turnier

tja, und dann, ja dann kam die Nacht.....

und da zeigten die Oranjeros,dass sie nicht nur dem Wetter zu trotzen im Stande sind, nein auch der Zeit wurde unerbittlich der Kampf angesagt und so ging die dritte Halbzeit bis weit in die späten Stunden hinein. Zuerst unterstützten uns unsere treuen Freunde der LOK noch und die Idee zu einer Partie Nacktfussball wurde vorerst einmal auf die nächste Gelegenheit verschoben. Nichtsdestotrotz gab es noch quasi einen Appetithappen und eine Vorschau auf das, was da noch in Zukunft bzgl. Flitzerei auf die Menschheit wartet.

Das Karussell des Wahnsinns begann sich jetzt immer heftiger und schneller zu drehen, die Gastro wurde zum Outdoordiskostadl umfunktioniert, Frostschutzmittel wurde kräfigst getankt und beim Tanzen gab es kein halten mehr: der capitaan und lupinho wirbelten die Frauen durch die orange gefärbte Nacht, die Tische wurden zum Tanzparkett und der Dj bemühte sich nur ja den Faden nicht abreissen zu lassen. Dieser riss beim einen oder anderen im Laufe des Abends auf andere Art und Weise und so erzählte man sich anderntags, dass Menschen Getränkekisten zur Bettstatt umfunktionierten, die Pubertät und Zwischenmenschliches nicht mit 17 Jahren enden und der ganze Weltschmerz in wortreichen und alkoholgetränkten Gesprächen seinen Niederschlag fand. Dieser- nämlich der meteorologische Niederschlag - zwang den Rest der Meute tiefnachts auch noch einmal zum Kampfeinsatz gegen den aufkommenden Sturm, der die Zelte und Schirme davon zu tragen drohte. Und so wurde notdürftigst das ganze Areal noch wetterfest gemacht und die letzten Handgriffe an diesem in jeder Hinsicht intensiven Turniertag gesetzt. 

Ein Wink des Himmels sozusagen, denn wer weiß wie diese rauschende Nacht sonst noch geendet hätte...?!

Auch so war das Morgengrauen aber in diesem Jahr sehr wörtlich zu nehmen und so bargen die Tage darauf doch noch die eine oder andere unliebsame Überraschung, die man sich bei etwas - na sagen wir einmal Hausverstand - hätte ersparen können. Aber es wäre nicht Oranje hätte nicht auch eine schöne Portion Unvernunft und Wahnsinn hier seine Heimat gefunden! Und wenn man sich auch geläutert gab und sich schwor vieles besser oder überhaupt ganz anders zu machen, so darf man schon gespannt sein, wie lange die Halbwertszeit der diesjährigen Erfahrungen ist ;-)

In diesem Sinne: "Oranje - der Wahnsinn hat eine Farbe"

Fotos bzw. Videoclips (!) folgen...

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