Teamwochenende am Wörthersee im Juni 2007

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Last Updated on Tuesday, 02 April 2013

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Oranje - the colour of my revolution



Es war einmal ein Haufen Fussballverrückter, die sich zu einer Art Interessensgemeinschaft zusammenschlossen. Sie entschieden, fortan ihr Hobby zum Beruf zu machen und gemeinsam in der Grazer Hobbyfussballliga für Furore zu sorgen.

Anfänglich lief es ja ganz gut, aber irgendwie bekamen die wackeren Recken nach einiger Zeit das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Niemand konnte wirklich zuordnen was nicht stimmte, aber jeder konnte es spüren.
 
Just in jenen Tagen entschied sich das Schicksal einem dieser wackeren Recken ein Zeichen zu geben und des Rätsels Lösung herbeizuführen.
 
Der „Auserwählte“ war Trainer „Doc Dave“. In einem deliriumähnlichen Zustand spürte er plötzlich eine Erkenntnis in sich aufsteigen: „Ein Haufen von begnadeten Fussballern ist noch lange kein TEAM! Hier muss man den Hebel ansetzen.“
 
Als unser Trainer dann wieder nüchtern war, verbreitete er sofort seine Botschaft, die da lautete: „Gemeinsames Teambuilding-Wochenende am Wörthersee“!
 
Nahezu alle Oranjes (mit den üblichen Ausnahmen) folgten diesem Aufruf. Man begab sich mit gemischten Gefühlen an jenen Ort, der soviel Ungewisses mit sich bringen sollte.
 
Man hatte hier und da Gerüchte durchsickern gehört, dass ein Team von Profis engagiert wurde, um das Unmögliche möglich zu machen, aus einer losen Ansammlung von Weltfussballern ein Team zu formen.
 
Manche mussten sich erst Mut antrinken, Andere wiederum sicherten sich bereits im Vorfeld so ab, dass niemand auch nur den kleinsten Zweifel daran hegen konnte, dass man sich etwa vor diesem Ereignis zu drücken gedenke.
 
Niemand hielt es für möglich, aber das Unmögliche wurde tatsächlich geschafft und diese Nachricht verbreitete sich in Windeseile über das ganze Land:
 
Fürchtet Euch, oh ihr Möchtegern-Fussballer; ORANJE ist ab jetzt ein TEAM!!!!
 
Im Nachhinein lässt sich der eigentliche Tathergang nur mehr sehr bruchstückhaft rekonstruieren. Wir konnten jedoch einen jener tapferen Männer ausfindig machen, der Teil dieses weltbewegenden Ereignisses war, das die Welt fürderhin so revolutionieren sollte.
 
Hier sind nun die Ausführungen des heldenhaften David B.s, der gemeinsam mit 10 anderen Oranjeros auszog, um das eigene Ego zu bekämpfen und den Teamgeist herauszubeschwören.
 
„Mit einem flauen Gefühl im Magen wurde ich von Matzi und Didi in aller Frühe abgeholt. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich Manns genug sei, diesen schweren Weg zu beschreiten. Ich war emotional immer noch nicht ganz bereit, obwohl ich am Vorabend bis in die Morgenstunden hinein versucht habe mir Mut einzuimpfen.
 
Dann war es jedoch zu spät. Nach einer sehr kurzweiligen Fahrt (danke für deine Erzählungen lieber Didi!) waren wir am Ziel: Des „Onkel Coaches Hütte“ am Wörthersee. Obwohl wir bereits mit (wehenden) Fahnen begrüßt wurden, legte sich meine Nervosität erst nach dem 2ten Malzgetränk so richtig.
 
Nachdem auch die Langsamsten endlich unter uns waren, wurden wir an einen geheimen Ort gebracht. Eine wunderbare Waldlichtung mitten im Kärtner Nirgendwo!
 
Nach einem kurzen Innehalten begannen wir mit einer spiritistischen Übung: „Mit verbundenen Augen an einem Seil quer durch den Wald“. Nach dem Bewältigen dieser Übung stellte sich bei mir ein ungeheuer starkes Gefühl von Ausgeglichenheit ein. Endlich war ich auch geistig in diesem Teamwochenende angekommen!
 
Nach einer Reihe von kleineren Übungen, die wir bravorös und mit viel Spaß lösten, kam ein wirklicher Hammer. Wir mussten, ohne einen unserer Mitstreiter zu opfern,  aus einem Krater unser Essen holen. Obwohl es natürlich nur ein imaginärer Krater war, wurde mir bald bewusst, wie sehr sich alle von uns in diese Übung hineindachten. Wir sinnierten, diskutierten, probierten und schlussendlich reussierten!
 
Mir wurde in diesem Moment wiedermal bewusst, zu welchen Höchstleistungen ein gutes Team fähig ist.
 
Dass wir nach dem abschließenden Kickerl mit verbundenen Augen alle gesund und munter zu „Onkel Coaches Hütte“ zurückgekehrt sind, wundert mich noch heute!
 
Auch jetzt war wieder unser Zusammenhalt als Team gefordert. Die an uns (aus dem natürlichen männlichen Futtertrieb heraus) selbstgestellte Aufgabe: Zubereitung eines üppigen Abendessens für die hungrige Meute.
 
Naja, dass wir diese Aufgabe ebenfalls bestens gelöst haben, beweist allein schon, dass keiner von uns verhungert ist.
 
Ab diesem Zeitpunkt strebten wir als Team von einem Höhepunkt zum nächsten. Die von den Coaches gestellte Aufgabe, bis Mitternacht eine Oranjehymne zu texten und zu singen bereitete uns mehr Spass, denn Schwierigkeiten. Und so nebenbei wurde auch der Umsatz der Brauerei zu Murau ordentlich angehoben.
 
Es war wirklich ein denkwürdiger Abend. Ein Peter Alexander Lied zu einem Oranjelied mit sehr viel Tiefgang umgeändert, den gemeinsamen Zusammenhalt immens gestärkt und so ganz nebenbei auch noch eine Menge Spass gehabt, dass passiert einem ja schließlich nicht alle Tage.
 
Irgendwann sind wir dann doch alle glücklich und zufrieden im Bett gelandet.
 
Am Tag 2 des großen Abenteuers wurde ich von der bereits hochstehenden Sonne geweckt. Irgendwo im Zimmer war noch ein Röcheln zu vernehmen, aber der Grossteil der Mannschaft war bereits auf und bereit zu neuen Höhen im Teambuilding aufzubrechen.
 
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Bad im, zugegeben noch nicht so richtig warmen, Wörthersee fuhren wir alle gemeinsam los. Unsere Team-Coaches schwiegen eisern über die Aufgaben des Tages und auch der Ort war zu diesem Zeitpunkt noch ein gut gehütetes Geheimnis.
 
Schlussendlich sahen wir den Platz des Grauens: Klettergarten Faakersee
 
Nach einer Gleichgewichtsübung des gesamten Kaders auf einem schwingenden Baumstamm, die nur deswegen etwas länger dauerte, weil unser Gleichgewichtssinn noch etwas angeschlagen vom Vorabend war, setzten wir uns mühelos gemeinsam über eine hohe Holzmauer hinweg.
 
Doch dann kam der Höhepunkt des Tages, dessen Bewältigung mir noch heute stolz die Brust schwellen lässt.
 
Lauter hohe Kletterstämme. Den Fachbegriff für diese Folterinstrumente hab ich scheinbar aus lauter Angst bis heute verdrängt.
 
Einer nach dem Anderen nahmen wir das Erklimmen dieser schier unmöglichen Höhe in Angriff. Vom Tod nur durch  2 dünnen Fäden und dem Vertrauen in unsere Teamkollegen getrennt.
 
Wir hatten wahrlich Glück, dass in der Nähe kein Mädchenpensionat beheimatet ist, denn dann hätte es sicher eine Massenschlägerei zwischen den dortigen Schülerinnen um uns Oranjeros gegeben.
 
Ihr fragt euch wieso? Naja, auch der stärkste Wind hätte den intensiven Geruch nach Adrenalin und männlichen Hormonen nicht vertreiben können. 10 Hirsche mitten in der Brunftzeit hätten uns in dem Moment wahrscheinlich auch nicht das Wasser reichen können.
 
Aber alle von uns haben auch diese Aufgabe geschafft. Auch unser kleinster Oranjero hat sich trotz Höhenangst und heftigsten Bedenken über dieses Hindernis hinweggesetzt. 
 
Wobei man wiedermal sieht, dass Körpergröße nichts mit wahrer Größe zu tun hat.
 
Anschließend haben wir unseren Glücksgefühlen noch mit einem anständigen Käfigkickerl freien Lauf gelassen.
 
Schließlich schlug uns die Stunde des Abschieds.
 
Manche fuhren von dort direkt ab und einige von uns erklommen noch „Onkel Coaches Hütte“ und sprangen mit wehender Oranjefahne aus 6 Meter Höhe in den Wörthersee. Ein würdiger Abschluss eines denkwürdigen Wochenendes.
 
Mit diesen Worten beendete der einzige unserer Helden, der zu einem Interview bereit war seine Ausführungen. Wir mussten ihm jedoch absolute Anonymität zusichern, da er große Angst vor Paparazzis und Stalkern hat. Das ist nur verständlich, wenn man den Hype um diese Geschichte in den letzten Jahren auch nur annähernd verfolgt hat.
 
Durch die Niederschrift seiner Schilderung ist es uns wenigstens gelungen einen kleinen Teil dieses denkwürdigen Ereignisses für die Nachwelt zu dokumentieren.
 
Es werden sich auch weiterhin unzählige Gerüchte und Geschichten um dieses historische Datum ranken. Es werden auch weiterhin so viele von sich behaupten dabei gewesen zu sein, dass man annehmen muss die Hütte war keine Hütte sondern ein riesengroßes überfülltes Hotel.
 
Eines ist jedoch durch diesen Bericht und die sichergestellten Fotos gesichert. Dieses sagenumwobene Ereignis ist kein Hirngespinst, sondern hat wirklich stattgefunden. 
 
[Link zum komponierten ORANJE Song]